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Selber Wölfe stellen sich sportlich neu auf

Wie erwartet vollziehen die Selber Wölfe einen massiven Umbruch im Mannschaftskader für die kommende Saison. Die Gründe für die Trennungen sind vielschichtig. Auch ein langjähriger Publikumsliebling wird künftig nicht mehr im Dress der Porzellanstädter auflaufen.

Herausfordernde Situation

Bezüglich der Kaderplanung müssen sich die sportlich Verantwortlichen unserer Selber Wölfe in diesem Sommer gleich einigen Herausforderungen stellen, wie Wölfe-Geschäftsführer Sven Gerike erläutert:

„Heuer ist die Ausgangslage noch komplexer als sonst. Durch den sportlichen Abstieg sind alle Spielerverträge, die für die kommende Saison noch Bestand gehabt hätten, eigentlich hinfällig geworden. Auf der anderen Seite haben wir aber noch eine kleine Chance auf den Klassenerhalt, sollte einem sportlich für die DEL2 qualifiziertem Club die Lizenz verweigert werden. In diesem Fall könnten Spieler oder auch wir auf Erfüllung des bestehenden Vertrags pochen. Da aber sowohl wir als auch die Spieler planen müssen und nicht bis in den Juli warten können, haben wir in Abstimmung mit der Ligenleitung einen Grundsatzbeschluss gefasst, dass alle Verträge mit dem sportlichen Abstieg ihre Gültigkeit verlieren und durch ein eventuelles Nachrücken nicht automatisch wieder aktiviert werden. Nachdem wir dies nun geklärt haben, bietet sich uns nun aber auf der anderen Seite auch die Chance, einen echten Neuanfang zu machen.“

Doch auch dieser Neuanfang beginnt mit der Sondierung des Spielermaterials, mit dem man zuletzt zusammengearbeitet hat:

„Natürlich gibt es auch ein paar Kandidaten, die wir gerne von einem weiteren Engagement bei uns überzeugen möchten. Und es wird sicher auch den ein oder anderen geben, der dann auch Bock darauf hat, in der Oberliga zusammen mit uns neu durchzustarten. Es gibt aber auch Spieler, die den Weg gerne mitgehen würden, mit denen wir aber nicht weiter zusammenarbeiten wollen. Und dann gibt es noch die Fälle, die aus sportlicher Sicht den Weg in die Oberliga nicht mit antreten wollen, obwohl wir sie weiter gerne bei uns hätten. Auch das müssen wir respektieren.“

Zu den Einflussfaktoren zählen abschließend auch noch die unterschiedlichen Regularien zwischen DEL2 und Oberliga, wie Sven Gerike weiter ausführt:

„In der Oberliga dürfen nur drei statt vier Kontingentspieler eingesetzt werden. Auf der Torhüterposition ist kein Kontingentspieler erlaubt. Zudem gibt es andere Regelungen bezüglich der U-Spieler als in der DEL2. Dies alles ist bei der Zusammenstellung des Kaders zu berücksichtigen.“

Nach vielen Gesprächen stehen nun, nach der bereits vermeldeten Trennung vom kanadischen Goalie Kevin Carr, 13 weitere Abgänge aus dem Kader der Vorsaison, der zuletzt insgesamt 31 Spieler umfasste, fest.

Großteil der Nachverpflichtungen spielt künftig keine Rolle mehr

Unter anderem mit Brent Raedeke (31 Spiele, 9 Tore, 9 Vorlagen), Jordan George (22 Spiele, 1 Tor, 4 Vorlagen) und Ryan Sproul holten sich die Selber Wölfe in der laufenden Saison teils namhafte Nachverpflichtungen in den Kader, die aus verschiedenen Gründen in der Zukunft erst einmal nicht wieder das Trikot der Porzellanstädter überstreifen werden. Bereits mit Beginn der vergangenen Saison gehörten Maxim Fischer (22 Spiele, 1 Vorlage für die Selber Wölfe sowie 6 bzw. 3 Spiele für die Kooperationspartner Black Dragons Erfurt und Höchstadter EC), Carson McMillan (57 Spiele, 11 Tore, 13 Vorlagen), der während der Saison die deutsche Staatsbürgerschaft erhielt, Josh Winquist (50 Spiele, 20 Tore, 26 Vorlagen, der über weite Strecken der Saison der Topscorer des Teams war sowie Adam Kiedewicz (45 Spiele, 5 Tore, 3 Vorlagen) zum Wolfsrudel. Auch diese Spieler werden weiterziehen oder sich künftig anderen Aufgaben widmen.

Unvergessener Treffer zum Klassenerhalt 2023/2024

Drei Spielzeiten lief der NHL-erfahrene Kanadier Mark McNeill für die Selber Wölfe auf. Unvergessen ist sicher sein vielumjubelter Overtime-Treffer in den Playdowns gegen die Bietigheim Steelers am 3. April 2024, der den Klassenerhalt in der DEL2 bedeutete. In der vergangenen Saison zog sich der Stürmer am 2. Weihnachtsfeiertag ohne Fremdeinwirkung im Auswärtsspiel beim ESV Kaufbeuren jedoch schon nach wenigen Sekunden eine schwere Oberkörperverletzung zu, die für ihn gleichzeitig das vorzeitige aus in dieser Spielzeit bedeutete und schließlich auch seine letzte Partie für die Porzellanstädter sein sollte. Insgesamt absolvierte Mark McNeill 145 Spiele (55 Tore, 61 Vorlagen) für die Selber Wölfe.

Sportliche Ambitionen liegen in der DEL2 oder höher

Bei Donát Péter (82 Spiele, 17 Tore, 21 Vorlagen), Luis Marusch (84 Spiele, 1 Tor, 7 Vorlagen für die Selber Wölfe sowie 3 Spiele, 1 Vorlage für den Kooperationspartner Höchstadter EC), Tim Heyter (52 Spiele, 1 Tor, 5 Vorlagen) und Seonwoo Park (44 Spiele, 5 Tore, 5 Vorlagen) handelt es sich um junge talentierte Spieler, die möglichst weiter auf DEL2-Niveau oder höher agieren möchten und sich deshalb anderen Clubs anschließen werden.

Abschied von langjährigem Publikumsliebling

Nach einer kurzen Stippvisite bei den Selber Wölfen in der Saison 2018/2019 (7 Pflichtspiele, 8 Vorlagen) kehrte der Texaner Nick Miglio zur Saison 2020/2021 zurück in die Porzellanstadt, mutierte in der gleichen Spielzeit zum Oberliga-Topscorer, zum Spieler des Jahres der Oberliga Süd und zum Publikumsliebling. Zudem war er einer der Aufstiegshelden. Auch eine Liga höher biss sich der Stürmer durch, belegte in den ersten drei Spielzeiten der Selber Wölfe in der DEL2 eine Kontingentstelle und lief in der vergangenen Saison mit deutschem Pass für das Wolfsrudel auf. In den vergangenen fünf Jahren absolvierte er 281 Pflichtspiele für die Selber Wölfe, erzielte in dieser Zeit 128 Treffer und steuerte 118 Vorlagen bei.

Die Selber Wölfe bedanken sich bei allen genannten Spielern für ihren Einsatz und wünschen ihnen für die Zukunft sowohl beruflich/sportlich als auch privat alles Gute!

Foto: Mario Wiedel